Wen wir den Flussweg der Donau aus Ungarn folgen, überqueren wir die ungarisch-serbische Grenze bei der Siedlung Bački Breg. Nachdem wir die Grenze überquert haben, kommen wir über die Stadt Kolut, die einen kleinen Tiergarten hat, nach Bezdan.

Bezdan hat seinen Namen in der Zeit der türkischen Besetzung bekommen und bedeutet auf Serbisch „Wirbelwind” und weist wahrscheinlich auf die breite Donau hin. Vor der Siedlung Bezdan befindet sich der Große Batscha-Kanal (auch Franzenskanal genannt) und seine im Jahr 1856 errichtet Schiffschleuse, die als ein industrielles Denkmal gilt. Durch diese Schleuse wurde das Wasser in den Franzenskanal geleitet, die die Donau und die Theiß verbindet. Dank des IPA-Programms der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Serbien und Ungarn wurde sie saniert. Die bedeutendste Sehenswürdigkeit in Bezdan ist die Seidendamastfabrik, in der noch heute auf den aus dem Jahr 1871 stammenden Webstühlen gewebt wird.

 

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Das Naturreservat der Oberen Donauniederung  (Specijalni rezervat pripodne Gornje Podunavlje) ist ein spezielles Naturschutzgebiet, dass an der ungarisch-serbischen und kroatisch-serbischen Grenze liegt und ein international anerkanntes Biosphärenreservat ist. Das Naturschutzgebiet an der Oberen Donauniederung umfasst die einst von der Donau überschwemmten Wälder, Moore und Altwasser. Der größte Teil des Reservats befindet sich in der Vojvodina, der Rest in Kroatien. Solch ein erhaltenes Biotop ist in Europa sehr selten. Es kann in vier Haupteinheiten unterteilt werden: Karapandža-Wald, der Kozara-Wald, der unter den Jägern sehr beliebt ist, der große Donau-Wald und das Auengebiet Kopački rit.

Sombor ist einer der wichtigsten Siedlungen an der Donauniederung. Die Stadt ist ein Gemeindezentrum und die zentrale Siedlung des westlichen Bačka-Bezirks. Ihre Altstadt schmücken Gebäude im Barockstil, Secessionsstil und im Stil des Klassizismus. In der Halle der ehemaligen Bezirkshalle ist ein Ölgemälde von Ferenc Eisenhut zu finden. Das 4×7 Meter lange Ölgemälde, das die Schlacht bei Senta darstellt, ist das größte Ölgemälde in ganz Serbien.

Lokale Programmangebote: www.visitsombor.org.

Einige Kilometer von Sombor entfernt liegt Kupusina (auch Bácskertes genannt). Diese Bačka-Siedlung besitzt die meisten heiligen Freilichtdenkmäler. Die Statue des hl. Johannes Nepomuki stammt aus dem Jahr 1833 und ist einzigartig in der Vojvodina. Sie wurde für den Heiligen Wendelin erstellt. Interessant ist auch, dass auf der Fassade des Gebäudes auch das Wappen von Komitat Batsch-Bodrog aus glasierten Ziegeln zu finden ist. Im Sommer werden hier an der Donau auch Wassertouren organisiert.

 

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Von Sombor, über Kupusina erreichen wir Apatin. Apatin ist eine bescheidene Kleinstadt am Donauufer mit schattigem Laubengang, zahlreichen Cafés und Restaurants die Entspanung bieten. In Apatin wurde auch Gyula Pártos geboren, einer der Pioniere der ungarischen Secessionsstilarchitektur.

Am Ufer der Donau bei  Bogojevo (auch Gombos) befindet sich ein Urlaubsort. Gombos ist ein traditionsbewusstes Dorf in der West-Batschka und die Ortsansässigen sind für ihre Volkstrachten und ihren Volkstanz bekannt.

Wenn wir in Richtung Bačka Palanka weiter gehen, kommen wir in Karađorđevo (auch Bélamajort) an, das ein spezielles Naturschutzgebiet ist. Es ist eines der meistgeschützten Feuchtgebiete entlang der Donau. Sie ist reich an Auen, Wäldern, Inseln, Hochbänken, Verzweigungen und vielfältiger Tierwelt. Es gehört auch zu den von der UNESCO anerkannten 669 Biosphärenreservatsnetzen, die zur Erhaltung der hohen ökologischen Werte dient. Außerdem gehört es auch zum europäischen Amazonas-Reservat, welches das größte Naturreservat des Kontinents ist, etwa 700 Kilometer lang und das fünf Länder verbindet.

 

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Am linken Donauufer liegt Novi Sad (auch Újvidék), Sitz der autonomen Provinz Vojvodina. Die Stadt ist architektonisch und ethnisch gemischt und entwickelt sich ständig weiter. Die Stimmung der Monarchie, die das Stadtzentrum schmückt, verleit der Stadt ein leichtes, böhmisches Lebensstilgefühl. Auf dem Friedensplatz (Trg Slobode), der im Herzen der Stadt ist, befinden sich Sehenswürdigkeiten wie  die neugotische katholische Kathedrale „Der Name Marias” (Mária neve) und das Rathausgebäude im Neorenaissance Stil. Festivals, Veranstaltungen und das touristische Angebot der Stadt ziehen Jahr für Jahr Tausende Touristen an. 2019 hat die Stadt den Titel „Europas Hauptstadt der Jugend” errungen, 2021 wird sie den Titel „die Hauptstadt der europäischen Kultur” bekommen. Details: www.novisad.travel.

 

Photo by: Aleksandar Milutinović

 

Gegenüber von Novi Sad, am anderen Ufer der Donau in Syrmien, steht die Festung Petrovaradin. Die Festung Petrovaradin erstreckt sich auf 112 Hektar und wird, wegen seiner 16 km langen unterirdischen Tunnelschutzkorridoren, auch „Gibraltar der Donau” bezeichnet. Es ist ein außergewöhnliches Denkmal. Die Touristen können im Burghof spazieren gehen, auf der Burgterrasse einen Kaffee genießen, und die Vergangenheit der Festung im Stadtmuseum besichtigen. Die Festung Petrovaradin dient auch als Veranstaltungsort für das Exit-Festival, dass schon mehrmals als bestes Musikfestival in Europa gekrönt wurde. Details: www.novisad.travel/petrovaradin/ und auf www.exitfestorg/sr.

Tekija liegt an den nördlichen Hängen des Fruška Gora-Gebirges und ist ein Wallfahrtsort am rechten Ufer der Donau. Dieser Ort ist mit einer besonderen Geschichte verbunden. Hier kam es zu Gefechten zwischen dem türkischen aus 200.000 Mann bestehendem Heer und zwischen dem halb so großen christlichen Heer von Prinz Eugen von Savoyen. Zum endgültigen Sieg der Christen kam es am 5. August, am Tag der Seligen Jungfrau Maria.

Karlowitz (Karlóca  oder Sremski Karlovci) ist der Ort der Friedensregelung von Sremski Karlovci zwischen den Ländern der Heiligen Liga und dem Osmanischen Reich vom 26. Januar 1699. An diesem Ort wurde die Kapelle des Friedens (auch Békehozó Miasszonyunk kápolna) erbaut. Darüber hinaus hat die Stadt noch viele Sehenswürdigkeiten: www.karlovci.org.rs.

Das Naturreservat Koviljsko-Petrovaradinski rit (specijalni rezervat prirpde „Koviljsko-Petrovaradinski rit”) ist das sumpfige und bewaldete Gebiet der Auenlandschaft der Donau.

Ein kleinerer Teil der Petrovaradin-Wiesen liegen am rechten Ufer der Donau, während der größere Teil am linken Ufer der Donau zu den Koviljsko-Wiesen gehört. Es ist ein bedeutsames IBA-, IPA- und Ramsar –Gebiet.