Wenn mich jemand fragt, welcher Grenzübergang mein liebster ist, würde ich ohne zu überlegen “Santovo” ( Hercegszántó) sagen. Ich überquere langsam schon seit 20 Jahren hier die serbisch-ungarische Grenze. Ich wähle immer diese Route, auch wenn meine Zieldestination nicht immer die Stadt Sombor oder die naheliegenden Dörfer sind. Man muss nie warten und die Passkontrolle ist schnell und effizient, alles läuft reibungslos ab.

Das dritte Ortsschild ist Bezdan. Danach können wir noch ein Schild sehen auf dem steht: “Achtung, hier ist auch ein Olympiasieger geboren!” Es scheint, die Dorfbewohner sind so stolz auf diese Tatsache, dass sie sich selber als Olympiasieger fühlen. Das Gebiet Bezdan liegt sehr nahe an der Oberen Donau, das ist genau die Landschaft, die ich einst in einem Kurzfilm gesehen habe. Ich habe mich damals gefragt, ob ich nicht doch eine extravagante Einführung eines südamerikanischen oder afrikanischen Nationalparks gesehen habe.

Die natürliche Umgebung ist unglaublich. Was die Menschen hier besonders stolz macht, ist ihre Spezialität – die bezdaner Fischsupper (genauer: der Fischpaprikasch). Wenn ich werben könnte, würde ich sofort sagen, wo es sich lohnt zu essen oder in welchem Restaurant es die beste Fischsuppe gibt. Aber das kann ich leider nicht, so werde ich versuchen es, zu umschreiben.

Erste Regel:

Der Fischpaprikasch wird ausschließlich in einem Kupferkessel zubereitet. Sehr wichtig ist auch, dass dieser Kessel geerbt sein muss. Also der Kessel geht von Vater zu Sohn und bleibt so in der Familie.

Zweite Regel:

Während des Kochens darf der Paprikasch nicht umgerührt werden. Warum? Sie sagen, sonst zerfällt der Fisch (was auch immer “zerfallen” in diesem Kontext bedeuten soll).

Dritte Regel

Die meisten Leute sagen, dass eine gute Fischsuppe der Fisch ausmacht. Also je mehr Fischarten, desto besser. Am wichtigsten ist der Karpfen, der sollte auf jeden Fall in der Suppe landen, der Rest können andere Arten sein (aber Minimum 5 verschiedene Arten)

 

Bonusregel:

Hauptbestandteil sind hausgemachte Nudeln, die von den Dorfbewohnern selbst hergestellt werden. Wenn die Suppe fertig ist, muss er sofort verzehrt werden. Also direkt vom Feuer auf den Teller. Man sollte den tiefsten Teller auswählen, zuerst kommen die Nudeln, dann schöpft man die Suppe darauf. Einige sagen, dass man zuerst die Suppe selbst probieren sollte und in der zweiten Runde den Fisch. Nun, das ist alles nur eine Frage der Präferenz.

Zuletzt, wenn unsere Bäuche schon voll sind, können wir unsere Mahlzeit mit einem schönen Glas Wein beenden (oder zwei, drei).

Wir freuen uns auf Sie!

DankóDénes, SzerbiaMagyarul platform