Was braucht man, um ein gutes Festival zu veranstalten? Ein begeistertes Team der Organisatoren, eine gute Location, gute Programme, gute Atmosphäre, und noch etwas Unerklärbares, ein Plus, jene gewisse „Seele“, die nur für wenige Festivals charakteristisch ist. Das Mühlenfestival von Orom hat dieses unerklärbare Plus. Es hat Seele.

 

 

Orom ist ein stilles Dorf, das von Subotica etwa 30 Kilometer entfernt ist. Die meiste Zeit ist es ein stilles, durchschnittliches kleines Dorf, im August aber wird es für einige Tage von Festivalteilnehmern belagert, es beginnt ein rauschendes Fest. Das Mühlenfestival begann 2014 als eine spontane Hausparty, aus einer Freundesgruppe wurden Organisatoren, die damit das ehemalige Windmill Festival ersetzten. Zurzeit wird es von den Mitgliedern des Jugend- und Kulturvereins Wemsical Serbia aus Magyarkanizsa / Kanjiža organisiert, zusammen mit den Initiatoren, der Familie Asztalos aus Orom. Das Festival hat eine unwiederholbare, einzigartige, familiäre Atmosphäre. Wenn sie vom Festival reden, gebrauchen die Organisatoren auch die Ausdrücke wie gemeinschaftliches Lebensgefühl, gemeinschaftlicher Raum, Raum der Begegnungen, Umweltschutz und Umweltbewusstsein, und davon können auch die Besucher zeugen.

Das Festival entwickelt sich von Jahr zu Jahr, es gibt immer mehr Teilnehmer, und auf seinen drei Bühnen (Große Bühne, Akazienhain, Volksmusikzelt) traten schon Musiker und Orchester wie: Kistehén, Repetitor, Szabó Balázs Bandája oder Lóci játszik! auf. Das Publikum tanzte schon zu Musik von Bohemian Betyars, Góbé, Fokos und Juhász Együttes, Rutkai Bori sang Märchen, Akkezdet Phiai oder Belga brachten die besten Hip Hop Texte, und Circus Problem, Sin Seekas oder Tudósok wirbelten den Staub auf, um nur einige von der langen Liste zu nennen. Hier kommen die verschiedensten musikalischen Stilrichtungen vor, von Ethno- bis Punk, von Klassik bis Hip Hop. Ziel der Organisatoren ist es, den Mangel zu ersetzen, die Lücke zu füllen, in welcher jene umherirren, die sich in unserer Region mit den alternativen Musikstilen beschäftigen. Außer den namhaften Teilnehmern treten an der Mühle auch lokale und regionale, debütierende oder bekanntere Gruppen auf.

 

 

Das Mühlenfestival hat nicht nur ein kraftvolles Musikprogramm, denn tagsüber gibt es Zirkusproduktionen, Kinderprogramme, Gemeinschaftstänze, gemeinschaftliche Kochkurse, eine Buchmesse, Workshops, den Markt, lokale Speisen und Getränk Spezialitäten, Ausflüge mit der Pferdekutsche. Im kühlen Inneren der alten Mühle findet man eine Fotoausstellung, hier werden auch literarische Gespräche gehalten. Und wer die Sommerhitze nicht mehr ertragen kann, kann sich im riesigen Schwimmbecken erfrischen.

Die Organisatoren legen ein großes Gewicht darauf, dass das Gelände sauber bleibe, darin helfen die zahlreichen Freiwilligen, und es wurden wieder brauchbare Trinkgläser eingeführt, womit der Müll reduziert wurde und die wegwerfbare Plastikgläser vom Gelände des Festivals verschwanden. Man kann auch ein Fahrrad mieten, so können sich die Festivalbesucher tagsüber in der Umgebung von Orom umschauen oder die Verkäuferinnen am Markt begrüßen.

Seit 2016 werden vor dem dreitägigen Festival zahlreiche Kunst-Workshops für Jugendliche organisiert. Hier beschäftigt man sich mit Kunstgattungen wie Fotografieren, Film, Theaterkunst, Bewegungstheater, Literatur, Bildende Kunst und Musik. Das Festival ist hunde- und kinderfreundlich, wird ausgesprochen für Familien mit Kindern empfohlen.

 

 

Ein Ziel des Festivals ist es auch, auf die Bedeutung dieses Gebäudes aufmerksam zu machen, denn es ist eine Rarität, als auch dass die Workshops, die im Rahmen des Festival abgehalten werden, sich auf die Verschönerung der Umgebung der Mühle und auf das Phänomen der Mühle konzentrieren – aufgrund der Gegebenheiten der Umgebung von Orom und der Symbolenwelt, die mit der Mühle verbunden ist. Man legt großen Wert auf die Pflege der alternativen Ausdrucksweisen, Toleranz, Traditionspflege und Schaffung von neuen Traditionen.